»Vielfalt schmeckt« jetzt mit Obst und Getreide

Im Projekt „Vielfalt schmeckt“ geht es weiter mit dem Aufbau von Bio-Wertschöpfungsketten mit seltenen Obst-, Getreide- und Gemüsesorten.

Geringelte Beete 'Tondo die Chioggia'

Tomate 'Ochsenherz'

'Seestermüher Zitronenapfel'

Zwiebel 'Höri Bülle'

Apfelsorten abseits vom süß-sauren Standardgeschmack, Walderdbeeren oder seltene, traditionelle Getreidesorten – all das ist aus den Theken und Läden völlig oder fast verschwunden. Das wollen wir ändern! Nachdem wir in den letzten Jahren angefangen haben, das Gemüsesortiment mit ProSpecieRara-Gütesiegel im süddeutschen Bio-Großhandel auszubauen, wurde die Kooperation mit Namen „Vielfalt schmeckt“ Anfang 2021 erweitert.

Unter dem offiziellen Titel „Bio-Wertschöpfung mit bedrohten Kulturpflanzen” liegt nun der Fokus auf dem Aufbau von Bio-Wertschöpfungsketten in den Bereichen Frischgemüse, Obst und Getreide sowie verarbeitete Produkte. Entwickelt wurde das Projekt gemeinsam mit den Naturkost-Großhändlern Rinklin Naturkost und Bodan.

Bisher stand bei „Vielfalt schmeckt“ vor allem die Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung von Gemüseraritäten im Vordergrund. Es gibt jedoch noch viele weitere spannende Sorten und Arten, die es zu entdecken und zu erproben gilt – um sie wieder zu den Menschen zu bringen und einen breiten Genpool zu erhalten. Denn Sorten, die auf den Tellern landen und von den Menschen gerne gegessen werden, werden auch angebaut und dadurch erhalten.

Es sind jedoch nicht alle seltenen Sorten für den professionellen Bio-Anbau und die Vermarktung über den Großhandel passend. So achten wir neben einem zufriedenstellenden Ertrag u. a. auch auf eine gute Lagerfähigkeit und eine einheitliche Abreifung.

Unsere Aufgabe ist es, Erzeuger:innen zu finden, die Lust auf Raritäten haben, Verarbeiter:innen zu suchen, die mit den Eigenheiten so mancher Sorte umgehen können, und gemeinsam mit dem Großhandel zu identifizieren, was Potential haben könnte und was machbar ist.

Gemüsesorten, die sich in der ersten Projektphase bewährt haben, werden weiterhin angebaut. Besonders erfolgreich sind z. B. die geringelte Bete 'Tondo di Chioggia', die Tomate 'Ochsenherz', die runde Zucchini 'Tondo di Piacenza' oder die Zwiebel 'Höribülle'.

Weitere seltene Gemüsesorten kommen stetig hinzu und wir loten aktuell Rezeptideen für verarbeitete Produkte aus. Seit Beginn des Projekts liefen viele Gespräche und Sortenrecherchen in den Bereichen Kernobst, Beeren und Getreide. Eine erste Obstvermarktung mit verschiedenen Apfelsorten konnte im Herbst 2021 bei beiden Großhandelspartnern starten. Im Getreidebereich läuft aktuell ein Testanbau mit Raritäten wie Emmer, Schilfroggen oder Binkelweizen. Wir sind gespannt auf ihre Anbau- und Backeigenschaften.

Unsere Ziele sind regionale Wertschätzung, ein buntes, abwechslungsreiches Sortenangebot und Geschmacksvielfalt in Naturkostläden. So zeigen wir: „Vielfalt schmeckt“!

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.

Steckbrief

Förderung über Nutzung/Vermarktung

Aufbau von Bio-Wertschöpfungsketten mit seltenen Obst-, Getreide- und Gemüsesorten sowie verarbeiteten Produkten

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

2023 abgeschlossen


Ein herzliches Dankeschön an unsere Projektsponsoren: