Beeren anbauen und vermehren

Wer schon einmal ’Weisse Ananas’, ’Maikönigin‘ oder ’Mieze Schindler’ genascht hat, wird mit handelsüblichen Erdbeersorten nicht mehr glücklich. So schwierig die alten Beerensorten für den Handel sind, so perfekt passen sie in den Hausgarten.

Alte Himbeer- und Erdbeersorten sind relativ druckempfindlich, nach der Ernte werden sie schnell unansehnlich. Für den Handel sind deshalb die meisten dieser Sorten unbrauchbar. Aber im Hausgarten, wo die Transportwege kurz sind (im Optimalfall eine Armlänge – von der Pflanze direkt in den Mund ...), können sie mit ihren ganz unterschiedlichen Aromen voll auftrumpfen. Höchste Zeit also, sie in den Garten zu holen!

ProSpecieRara-Beeren kaufen?
Wir sind gerade dabei, das Netzwerk an Beeren-Erhalter*innen auszubauen mit dem Ziel, dass diese möglichst bald auch wieder kommerziell erhältlich sein werden. 

Was gilt es beim Anbau alter Beerensorten zu beachten?
Die alten Beerensorten unterscheiden sich bezüglich Anbau nicht grundlegend von den modernen Sorten. Eine Ausnahme bilden die meisten alten Stachelbeersorten, die relativ anfällig für Mehltau sind. Am besten halten Sie sich an die gängige Literatur. Die spärlichen und teilweise widersprüchlichen sortenspezifischen Beschreibungen und Hinweise in der historischen Literatur gleichen wir zurzeit mit unseren Erfahrungen ab. Wir sind auch sehr interessiert an Ihren Erfahrungen mit einzelnen Sorten.

Beerensorten vermehren
Sowohl Erdbeeren als auch Strauchbeeren (z.B. Stachel-, Johannis- oder Himbeeren) können relativ einfach vermehrt werden. Dies geschieht mit Ausnahme von Walderdbeeren-Sorten stets vegetativ, also nicht über Samen. Nur so kann die Sortenechtheit garantiert werden. Bei den Erdbeeren werden aus den Ausläufern neue Pflanzen gebildet, von Johannisbeer- und Cassis-Sträuchern gelangt man über Stecklinge zu Jungpflanzen, bei Stachelbeeren über Absenker und Him- und Brombeeren werden über Rhizomteilung (Wurzelteilung) vermehrt. Alles Wichtige rund um Beerenpflege und -vermehrung erfahren Interessierte im Grundkurs Beeren, jeweils im Oktober am ProSpecieRara-Hauptsitz in Basel (zum Kalender von ProSpecieRara Schweiz).

Offiziell Beerensortenerhalter*in werden
Für die Erhaltung der mehr als 500 Beerensorten in unserer Obhut sind wir auf der Suche nach weiteren Sortenbetreuer*innen, die Vermehrungsmaterial in unserem Sortenfinder anbieten. Hier finden Sie weitere Infos.