Über 150 Tomatensorten, aber auch seltene Arten stehen zur Auswahl.
Beeren
Bis vor gut 200 Jahren wurden bei uns Beeren noch in Wald und Hecken gesammelt. Erst Ende des 18. und vor allem im 19. Jahrhundert hielten sie verbreitet Einzug in die Gärten.
In Frankreich und England wurden schon ab dem 14./15. Jahrhundert Auslesen von Wildbeerenbeständen in Gärten gepflanzt – darunter rote Waldhimbeeren, Johannisbeeren, Walderdbeeren und Moschuserdbeeren – wodurch die Entwicklung von Kulturformen in Europa ihren Lauf nahm. Bald darauf begann auch in Deutschland die Entwicklung von Beerensorten. Die heute beliebten grossfruchtigen Gartenerdbeeren entstanden erst später aus einer Kreuzung zweier amerikanischer Erdbeerarten.
Erdbeeren und Himbeeren können aufgrund ihrer schnellen Entwicklungszyklen züchterisch effizient weiterbearbeitet werden, wodurch in kurzen Zeitabständen neue Sorten entstehen. Die Zuchtziele: höhere Erträge, neue Resistenzen, gleichförmigere Früchte, bessere Transport- und Lagerbarkeit. Auf der Strecke bleibt dabei oft der Geschmack. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich nur wenige Sorten 30 Jahre und länger im Markt behaupten können, die meisten verschwinden nach kurzer Zeit wieder und werden durch Neuzüchtungen ersetzt.
Aufwändige Erhaltungsarbeit
Ende der 1990er-Jahre machte sich ProSpecieRara in der Schweiz mittels Medienaufrufen auf die Suche nach den verbliebenen Beerensorten. In der Folge wurden hunderte von alten Herkünften eingeschickt, als Herzstück die umfangreiche Stachelbeersammlung von Peter Hauenstein in Rafz. Kurz darauf lancierte der Bund das Schweizerische Obst- und Beerensorteninventar, welches zahlreiche weitere Sorten zutage förderte. Alle gefundenen Sorten sowie zusätzliche Referenzsorten, über 500 sind es zurzeit, werden seither von ProSpecieRara in einer Vergleichssammlung angebaut, abgesichert und dokumentiert. In einem anspruchsvollen und langwierigen Prozess versuchen wir, die wiedergefundenen, meist namenlosen Beeren bekannten Sorten zuzuordnen.
In Deutschland befindet sich die Beerensammlung noch im Aufbau; wir sind auf der Suche nach Interessenten die Schaugärten oder Muttergärten beherbergen können oder eine Sorte im eigenen Garten absichern.